Porsche / VW

Die Corporate Governance bei der Porsche Automobil Holding SE und der Volkswagen AG wird seit Jahren von der Fachwelt diskutiert. Die VzfK setzt hier seit Jahren einen Schwerpunkt ihrer Arbeit.

Die aktuellen Entwicklungen um die seit Jahren manipulierten Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen zeigen jedenfalls, dass die von der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex propagierte „freiwillige Selbstkontrolle“ auch Grenzen hat. Das gilt jedenfalls dann, wenn der Regelungsrahmen der USA durchgreift. Der Rechtstaat und unsere Volkswirtschaft können es jedenfalls nicht hinnehmen, wenn ein so großes Unternehen mit fast 600.000 Mitarbeitern innerhalb von Tagen nach der Einschätzung des designierten Vorsitzenden des Aufsichtsrats, Dieter Pötsch vor einer „existenzbedrohenden Krise“ stehen kann. Die über Jahre hinweg verletzten internationalen Standards waren jedenfalls bekannt – und allgemein anerkannt.

Daher spricht alles dafür, den regulatorischen Rahmen großer Gesellschaften jetzt zu überdenken. Schließlich hat ein großes deutsches Vorzeigeunternehmen über Jahre hinweg „systematisch Kunden und Behörden getäuscht.“

Das gilt – auch angesichts der volkswirtschaftlichen Bedeutung – nicht nur für die Kontrolle der großen Gesellschaften. Es darf keine rechtsfreien Räume geben. Für den Schadensfall muss auch der kollektive Rechtsschutz neu überdacht werden. Es betrifft jedenfalls unsere Grundlagen, wenn Skandale dieser Art und Größenordnung möglich sind.